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Christin Hagelstein

Flexitarier - was ist das?

Was sind Flexitarier?


Zum Flexitarier kannst Du auch sagen, er ist ein flexibler Vegetarier. Ein Flexitarier lehnt die Massentierhaltung ab, will die Umwelt schonen, ihm ist die Gesundheit wichtig und er möchte nicht gänzlich auf Fleichkonsum verzichten.

Seit 2003 gibt es diesen Begriff bereits in den USA und er existiert seit circa 10 Jahren. Die American Dialect Society „wählte flexitarian” (Ursprung: engl. flexitarian = flexible + vegetarian) zum nützlichsten Begriff des Jahres.


Flexitarier und Vegetarier


Vegetarier sind überall bekannt, jedoch sieht es bei den Flexitarier anders aus. Hierzulande sind sie noch wenig bekannt. D. h. aber nicht, dass es sie nicht gibt. Es gibt auch Menschen, denen ist es noch gar nicht bewusst, dass Sie Flexitarier sind. „Laut einer im Auftrag des Vegetarierbundes Deutschland (VEBU) durchgeführten aktuellen Forsa-Studie gibt es in Deutschland rund 42 Mio. „Teilzeitvegetarier“. Definiert wurden die Flexitarier bei dieser Umfrage als Personen mit einem Fleischverzicht an mindestens drei Tagen pro Woche.“ (Quelle: dge.de)

 

Welche Motive kann ein flexitarischer Lebensstil haben?


  • Ethische Gründe
  • Tierschutz
  • Umweltaspekte
  • Religiöse Gründe
  • Gesundheitliche Gründe
  • Gewichtskontrolle

 

Es gibt verschiedene Gründe und weitaus mehr als hier aufgezeigt. Hier nur ein kleiner Ausschnitt, warum ein Mensch sich gegen Fleischkonsum entscheidet. 

Kochbuch für Flexitarier - Spiegel Beseller

11 verschiedene Formen des Vegetarismus



Die DGE unterscheidet insgesamt 11 verschieden Formen und Ausprägungen von Vegetarismus (siehe Tabelle – Quelle: dge.de) In welcher Kategorie findest Du Dich selbst wieder?

Wie sieht der aktuelle Fleischkonsum in Deutschland aus?


Auch wenn nationale Statistiken zeigen, dass der Pro-Kopf-Fleischverbrauch insgesamt im letzten Jahrzehnt annähernd konstant blieb (Deutsche Gesellschaft für Ernährung 2012), gibt es auf individueller Ebene erhebliche Unterschiede in der Höhe des Fleischverzehrs. Eine kürzlich veröffentlichte repräsentative Befragung der Universitäten Göttingen und Hohenheim (Cordts et al. 2013) zum Fleischkonsum zeigt, dass sich die Zahl der Vegetarier in Deutschland innerhalb von sieben Jahren verdoppelt hat.


Damit sind aktuell etwa 3,7 % der Bevölkerung Vegetarier, rund zwei Drittel davon sind Frauen. Nur eine sehr kleine Gruppe von unter einem halben Prozent lebt vegan. Dagegen würden 13,5 % der Deutschen sogar mehr Fleisch essen, wenn es billiger wäre.


Dazwischen gibt es eine große Bandbreite von Menschen, die bewusst wenig Fleisch essen (Flexitarier, 11,6 %) oder ihren Fleischkonsum reduzieren wollen (9,5 %). Der Anteil der „Teilzeitvegetarier“ bzw. Flexitarier an der Bevölkerung, der erstmals in einer Befragung erhoben wurde, ist somit deutlich größer als der der Vegetarier. Rund jeder zehnte Deutsche konsumiert demnach bewusst nur bestimmte Fleischarten wie Geflügel oder Bio-Fleisch, isst Fleisch nur zu bestimmten Gelegenheiten oder nur in geringen Mengen. Allerdings sieht weiterhin eine deutliche Mehrheit von drei Vierteln der Deutschen ihren Fleischkonsum als eher unproblematisch an (siehe Tabelle Quelle: dge.de)

 

Trend: Flexitarier


Flextarier sind lt. Medienberichten total „in“. Nicht nur hierzulande, sondern auch im Ausland. Bei unseren holländischen Nachbarn gibt es bereits eine eigene Homepage (flexitarier.nl) Selbst der größte Cateringanbieter, die Compass Group, startet im Jahr 2010 eine eigene Initiative in Amerika. In diesem Zuge wurden 8.500 Kantinen im Rahmen dieser Kampagne aufgerufen, gar kein Fleisch bis wenig Fleisch anzubieten. Auch der Tierschutz spielt eine große Rolle, denn die Wahl des Partners dieser Initiative wurde die größte Tierschutzorganisation in Amerika – die Humane Society oft he United States (HSUS) einbezogen.


Eine flexitarische Ernährungsweise hat allerdings nicht nur Fans. Nein, von den Veganer kommt nicht nur Zustimmung. Sie werfen den Flexitarier vor, mit dieser Art der Ernährung nur ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen. Einen wirklichen gesellschaftlichen Wandel bringe das nicht mit sich. Hinzu würden diese Begrifflichkeiten und diese Ernährungsweise den Begriff „Vegetarischmus“ nur weiter verwässern und das Risiko, früher oder später wieder zum Fleischesser zu mutieren.


Motiv Gewichtskontrolle bei Flexitarier


Zur flexitarischen Ernährungsform gibt es kaum wissenschaftliche Studien. Vielleicht sind die Hintergründe für diese Form der Ernährung keine klassischen, wie bei der vegetarischen Ernährung.


Eine amerikanische Studie (Forestell et al. 2012) untersuchte kürzlich den Einfluss unterschiedlicher Formen des Vegetarismus auf das Essverhalten. Der Hintergrund: Frühere Studien las sen teilweise vermuten, dass eine vegetarische Lebensweise ein gezügeltes Essverhalten („Dietary Restraint“, „Restrained Eating“) verdecken könnte.


Ziel dieser Studie war daher, unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten, den Lebensstil und persönliche Charakteristika in verschiedenen Vegetariergruppen sowie vegetarisch orientierten Gruppen zu vergleichen. Dazu wurden weibliche Vegetarier (n=55), Pesco-Vegetarier (n=28), Semi-Vegetarier (n=29), Flexitarier (n=37) und Fleischesser (n=91) zu Essgewohnheiten, Lebensmittelauswahl und persönlichen Charakteristika befragt.


Die Ergebnisse zeigen, dass Vegetarier und Pesco-Vegetarier offener für neue Lebensmittel waren und in ihrem Essverhalten nicht gezügelter waren als Fleischesser. Dagegen wiesen Semi-Vegetarier, die nur rotes Fleisch von ihrem Speiseplan strichen, und Flexitarier, die ab und zu rotes Fleisch aßen, ein signifikant stärker gezügeltes Essverhalten auf als Fleischesser. Während die Lebensmittelauswahl bei Semi-Vegetariern und Flexitariern vor allem durch Gewichtskontrolle motiviert war, lagen der Lebensmittelwahl von Vegetariern und Pesco-Vegetariern primär ethische Motive zugrunde. (Quelle: dge.de)

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Schlussfolgerung: Flexitarier


Menschen, die sich für Flexitarismus entschieden haben, sind flexible Vegetarier. Sie haben sich dazu entschieden ihren Fleischkonsum bewusst zu reduzieren, um möglichst wenig bis hin zu selten Fleisch zu essen. Und wenn sie Fleisch essen dann eine ganz bestimmt Qualität. Sie stehen für gemäßigten Fleischverzehr, der nachhaltig und qualitätsorientiert ist. Darüber hinaus ist ihnen das Tierwohl, das verstärkte Gesundheitsbewusstsein und die Umwelt ein wichtiger Punkt für ihre Entscheidung.


Aktuell gibt es in Deutschland circa 12% Flexitarier. Weitere knapp 10% möchten, den Fleischverzehr zukünftig reduzieren. Hier zu Lande steckt der Flexitarier noch in den Kinderschuhen, wenn man diesen mit den Ländern USA oder den Holländern vergleicht. Für die Vegetarier und Veganer ist Flexitarismus eine "Aufweichung" der vegetarischen Ernährungsform. Ihr Hauptargument: "Da die meisten Menschen sowieso nicht täglich Fleisch essen, muss dies nicht extra ausgelobt werden. (Quelle: dge.de)


Sowohl die Studie der Universitäten Hohenheim und Göttingen als auch die aktuelle Forsa-Umfrage zeigen, dass der Verzicht auf Fleisch bzw. die Reduzierung des Fleischkonsums auch in Deutschland im Trend liegen. Möglicherweise trägt diese Entwicklung mit dazu bei, die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für eine vollwertige Ernährung mit einem maßvollen Verzehr von nicht mehr als 300–600 g Fleisch und Wurstwaren pro Woche auf lange Sicht zu erreichen. (Quelle: dge.de)

 

Lt. Dem VEBU – der Vegetarier Bund Deutschland wird ein Flexitarier definiert wenn er mind. An 3 Tagen pro Woche auf Fleisch verzichtet. Allerdings gibt es keine strengen Richtlinien zur Einschränkung des Fleischkonsums. Fazit: Jeder Flexitarier entscheidet selbst wie und wann er Fleisch und Gemüse konsumieren möchte.

In diesem Sinne – guten Appetit ;)

 

Bildquellen: Envato Elements:  insidecreativehouse, twenty20photos, travnikovstudio, GeorgeRudy,dge.de

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