Das Gehirn ist ebenfalls dafür verantwortlich, dass der Übergewichtige sich auch nach erfolgreichem Abnehmen häufig weiterhin wie ein "verkappter Dicker" fühlt und überhaupt nicht wie ein tatsächlich schlanker Mensch. Das kommt daher, da das Gehirn noch immer die Signale des früheren Körpergefühls aussendet.
Wie kann man sich das genau vorstellen?
Man kann dieses im weitesten Sinne vergleichen mit dem Phänomen des Phantomschmerzes: Viele Menschen, die durch einen Unfall oder durch eine Operation einen Arm oder ein Bein verloren haben, nehmen noch Schmerzen im Bereich dieses Körperteils wahr, obwohl es physisch gar nicht mehr vorhanden ist. Auch hier schickt das Gehirn weiterhin das Gefühl einer körperlichen Empfindung, für die gar kein realer Anlass mehr existiert.
Was kann man dagegen tun?
Deshalb kann die Erfahrung des "innerlichen Dickseins" auch als "Phantomfett" bezeichnet werden. Das Gehirn arbeitet in diesem Fall nach einer Diät so lange, bis aus dem Phantomfett wieder reales Fett geworden ist. Man kann diesen Prozess jedoch genauso gut umkehren und dem Gehirn das "Schlanksein" beibringen wie eine Fremdsprache oder das Einmaleins.
Der noch Übergewichtige lernt, in sich ein neues Körpergefühl - ein "Phantom-Schlanksein" - zu erzeugen. Der Wandel der inneren Einstellung macht sich dann nach einiger Zeit in einer sichtbaren körperlichen Veränderung bemerkbar: Aus dem "Phantom-Schlanken" wird ein "Real-Schlanker".
So bringt es auch meist keinen Erfolg, wenn man - etwa durch eine Verhaltenstherapie - versucht, sich ein verändertes Essverhalten anzutrainieren oder sich gar für verlorene Pfunde zu belohnen und für neu zugenommene zu bestrafen. Dies alles sind Versuche, gegen die naturgegebenen Impulse des Gehirns den Kampf aufzunehmen. Wesentlich ist dagegen, da man das Schlanksein in der eigenen Vorstellung einübt. Das "schlanke Verhalten", wie zum Beispiel einen verminderten Appetit, bewirkt das Gehirn dann von alleine.
Im Hinblick auf unseren Körper und seine Funktionen hat die Natur es so eingerichtet, da alles automatisch funktionieren kann. Daher sind wir auch auf ein möglichst langfristig verbindliches Programm für unseren Körper angewiesen, das in sich ausgewogen und von allein in unserem Unterbewusstsein ablaufen kann. Kein Programm ist in sich stabil, wenn es tagtäglich geändert wird. Auch deshalb dauert es stets etwas länger, bis in unserem unbewussten Körperbild von uns selbst eine Veränderung registriert und neu aufgenommen wird. Selbst bei vollem Einsatz des Bewusstseins vollzieht sich die innere Wahrnehmung langsamer als die körperliche Realität. Es ist immer wieder verblüffend, wie intensiv Menschen, die sichtbar abgenommen haben, sich weiterhin als dick empfinden können.
Das Gefühl des Dickseins ist noch so lebendig, dass es das entsprechende Verhalten, wie zu viel essen, fast zwangsläufig nach sich zieht. Der Teufelskreis ist geschlossen. Es ist aber auch gerade die Fähigkeit der nicht-realen Körperempfindung, mit deren Hilfe der Übergewichtige aus seinem Teufelskreis wieder herauskommen kann.
Denn was in der einen Richtung möglich ist - das Gehirn suggeriert einem schlanken Menschen, er sei in Wirklichkeit noch dick -, funktioniert auch andersherum: Man kann dem Gehirn eines übergewichtigen Menschen die Wahrnehmung suggerieren, dass der Körper schlank ist, obwohl er tatsächlich noch dick ist. Das Gehirn gewöhnt sich durch entsprechendes Training immer mehr an die nicht-reale Körperempfindung des Schlankseins. Es beginnt schließlich, Hunger- und Sättigungssignale zu senden, die dem gewünschten Gewicht entsprechen, und so fängt der Übergewichtige tatsächlich an, abzunehmen, bis das Wunschgewicht erreicht ist.
So einfach ist das also? Ja, so einfach ist das.
Es haben nur noch nicht genügend Menschen darüber nachgedacht. Wir denken zu viel daran, was alles nicht sein soll. Man will nicht länger dick sein. Übergewicht ist ungesund, man will nicht zu viel essen. Dann kommen die Überlegungen nach dem Warum. Welche Ursachen stecken hinter dem Dicksein? Liegt es am zu üppigen Nahrungsangebot, oder stecken Depressionen dahinter?
All solchen Überlegungen können ein Problem beschreiben und erklären, jedoch wird nicht genauso intensiv darüber nachgedacht, was dann anstatt des Problems da sein soll. Es gibt kaum wissenschaftliche Forschungen, die sich mit den Ursachen des Schlankseins beschäftigen. Und gerade davon könnten Menschen, die an Übergewicht leiden, enorm profitieren.
Technisch ausgedrückt: Das Gehirn beschäftigt sich fast nur mit dem, was nicht sein darf, es bekommt jedoch keine detaillierten Instruktionen für das, was in ihm vorgehen soll, für das, was erwünscht ist. Solche konstruktiven Anweisungen sind aber mit einem der wichtigsten Voraussetzungen auch für die Bewältigung von Gewichtsproblemen.
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Quelle: Besser Siegmund, Bildquelle: Envato Elements: Nestea06, GeorgeRudy