Reizdarmsyndrom
Was ist ein Reizdarmsyndrom?
Reizdarmsyndrom ist keine organische Erkrankung, da keine Ursache festgestellt werden kann. Es handelt sich dabei um eine funktionelle Störung zwischen dem vegetativen Nervensystem und der Darmmuskulatur.
Was heißt das genau: „funktionelle Störung“?
Die Betroffenen können nicht richtig verdauen, der Bewegungsablauf im Darm ist gestört. Quält man sich mehr als drei Monate mit Blähungen, Bauchschmerzen und Krämpfen, abwechselnd mal Durchfall und Verstopfung herum, spricht man von einem Reizdarmsyndrom. Es gilt als ungefährlich, kann aber die Lebensqualität arg einschränken.
Frauen sind doppelt davon betroffen als Männer. Die Ursachen allerdings sind bisher noch nicht eindeutig geklärt.
Was könnten die Auslöser von Reizdarmsyndrom sein?
- längere Einnahme von Antibiotikum
- Magen-Darm- Infekte
- Stress
- Genuss von Alkohol, Tabak und großer Konsum von Kaffee
- nach einer Salmonelleninfektion ist das Risiko höher an einem Reizdarm zu erkranken
Wann spricht man von einem Reizdarmsyndrom?
Von einem Reizdarmsyndrom spricht man, wenn alle anderen organischen Ursachen ausgeschlossen sind: Chronische Darmentzündungen, Krebserkrankungen, Allergien, Laktose- und Fruktose Intoleranz, bei Frauen sollte auch eine gynäkologische Ursache ausgeschlossen sein.
Was führt zu einer Verbesserung des Reizdarmsyndroms?
Mittlerweile haben Untersuchungen ergeben, dass der Verzicht auf kurzzeitiger Kohlenhydrate, also bestimmte Zuckerarten die Beschwerden deutlich bessern. Eine FODMAP-Diät kann ebenso die Beschwerden verbessern. Jedoch sollte diese nur 6-8 Wochen unter fachlicher Aufsicht erfolgen, da wichtige Nährstoffquellen fehlen. Ansonsten droht eine Mangelerscheinung. Dringend erforderlich ist dabei die Führung eines Ernährungstagebuchs.
Was hilft bei einem Reizdarmsyndrom in Verbindung mit Verstopfung?
Hier sollte anhand des Ernährungstagebuchs kontrolliert werden, ob der tägliche Bedarf von 30g Ballaststoffen pro Tag erreicht ist. Flohsamenschalen, geschroteten Leinsamen und Chiasamen unterstützten die Verdauung.
Wichtige Tipps bei Reizdarm:
- führe grundsätzlich ein Ernährungstagebuch, um herauszufinden, was Dir gut tut oder nicht
- Abwechslungsreiche und gesunde Ernährung, auf Lebensmittel mit künstlichen Zusatzstoffen und Fertigprodukten verzichten
- esse in Ruhe und entspanne dabei, immer gut kauen, denn im Mund fängt die Verdauung schon an, indem Verdauungsenzyme frei gesetzt werden
- keine Rohkost am Abend: Salate, Obst und rohes Gemüse überfordern den Darm, mitunter ist dann an einem ruhigen Schlaf nicht mehr zu denken
- verzichte auf scharfe Gewürze und blähende Lebensmittel wie Zwiebeln und Kohl
- trinke jeden Tag mindestens 2 Liter stilles Wasser oder Kräutertees, Fenchel, Kamille oder Birkenblätter
- bringe den Darm mit Bewegung in Trab: Walking, regelmäßige Spaziergänge (mindestens eine halbe Stunde), Yoga
- vermeide Stress und Ärger im Alltag, dabei können Dir Meditation und Entspannungsübungen helfen
- bei Schmerzen und Bauchkrämpfe kann eine Wärmflasche helfen
- nehme Mittel gegen Verstopfung und Durchfall ohne ärztliche Rücksprache
- unterstütze Deinen Darm mit Probiotika wie frisches Sauerkraut und Brottrunk und Präbiotika: Äpfel, Chicorèe, Artischocken, Spargel, Pastinaken, Topinambur (bitte erst langsam und in kleinen Mengen probieren, ob der Darm es verträgt)
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