Bevor ich in meinem Beruf als Ernährungsberaterin gearbeitet habe, habe ich aufgrund einer damaligen Diagnose: Colitis Ulcerosa - Nahrungsergänzung supplementiert. Damit ging es mir richtig gut, denn hast Du einmal Darmprobleme, kommen die Nährstoffe, die Du benötigst nicht da an wo Du sie brauchst.
Natürlich wollte ich diese Erfahrung an Freunde und Verwandte weiter geben. Doch des Öfteren hörte ich: da ist ja Chrom drin, das nehme ich nicht. Mittlerweile bin ich schon einige Zeit Ernährungsberaterin und habe meine Probleme exzellent in den Griff bekommen. Ja, ich komme ohne Medikamente aus und habe meine Lebensqualität wieder bekommen.
Was hat es mit Chrom auf sich?
Hier möchte ich einmal darauf aufmerksam machen, was es mit Chrome auf sich hat. Es gibt das 3-wertige Chrom und das 6-wertige Chrom. Das 6-wertige ist das, was die Menschen nicht möchten, nämlich das chemische Chrom, welches für den Menschen gesundheitsschädlich ist. Das 3-wertige Chrom ist ein essentielles Spurenelement und für den Menschen lebensnotwendig und sollte in der Regel über die gesunde Ernährung aufgenommen werden.
Chrom zählt zu den Mikronährstoffen. Im Gegenzug zu den Makronährstoffen können Mikronährstoffe nicht gegen ein anderes ersetzt werden, da jeder Mikronährstoff seine eigene Aufgabe hat. Mikronährstoffe wirken sich nämlich stark auf die Organe und ihrer Zellfunktionen aus und somit auch auf das Immunsystem.
Welche Aufgabe hat Chrom?
Chrom hat die Aufgabe, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und ist ideal für Menschen mit einer gestörten Glucosetoleranz. Eine gestörte Glucosetoleranz ist, wenn nach der Aufnahme von Kohlenhydrate die Blutzuckerwerte eines Patienten gegenüber eines gesunden Menschen erhöht sind. Chrom spielt auch eine Rolle beim Fett- und Proteinstoffwechsel und wirkt sich positiv auf den LDL-Cholesterinspiegel aus. Dieser wird gesenkt und gleichzeitig der gute HDL-Cholersterinwert erhöht. Das trägt zur Senkung von Herz- und Kreislaufproblemen bei.
Wo wird Chrom gespeichert?
Es werden zwischen 0,5% und 3% vom Körper resorbiert. Die Speicherung findet in der Leber, Milz, Nieren, Lunge und Knochen statt. Chrom wird nur in geringen Mengen im Körper gespeichert und deckt den Bedarf von physiologischen Funktionen ab, jedoch sind keine großen Körperreserven vorhanden. In der Regel sind es nur bis zu 20µg pro Tag.
Wie viel Chrom benötigt man am Tag?
Für gesunde und normal gewichtige Jugendliche und Erwachsene liegt der Tagesbedarf zwischen 30µg und 100µg. Somit wäre auch die Speicherkapazität gewährleistet. Im Bezug auf Alkoholkonsum, Dauermedikation, Stress und Stillzeit ist ein Mehrbedarf nicht auszuschließen.
Bei Frauen in der Stillzeit sinkt die Speicherkapazität unter 20µg, jedoch besteht keine Gefahr der Unterversorgung und der Säugling wird ausreichend versorgt. Sobald die Mutter mit dem Stillen aufhört, steigt die Kapazität wieder, der Speicher füllt sich.
Gibt es einen Chrom-Mangel und kann ich Chrom überdosieren?
Es gibt keine seriösen Studien, die hier in Deutschland einen Chrom-Mangel bestätigen. Bei einer ausgeglichenen gesunden Ernährung und gesunden Körper kann eine Supplementierung von einer Dosis bis zu 100µg empfohlen werden, da nun mal wie oben genannt unsere Lebensumstände einen Mehrbedarf nicht ausschließen. Insbesondere Diabetiker sollten extra Chrom zuführen aufgrund von:
- verminderter Glucosetoleranz
- erhöhter LDL- Cholesterinspiegel
- erhöhte Triglycerid-Werte
- erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie)
- Störung des Fettstoffwechsels (Hyperlipidämie)
Eine Überdosierung von Chrom ist eher gering, da der überwiegend aufgenommene Teil des in den Nahrungsmittel enthaltene 3-wertigen Chroms vom Körper nicht resorbiert wird und ein Übermaß über den Darm ausgeschieden wird.
Welche Lebensmittel enthalten Chrom?
- Fleisch (Schweinefleisch, Kotelett, Leber)
- Fisch und Schalentiere ( Aal, Austern)
- Eier
- Haferflocken, Weizenvollkornbrot, Mais
- Tomaten, Spinat, Kopfsalat, Bohnen
- Obst (Heidelbeeren, Bananen und Birnen)
- Kakao und Nüsse ( Paranüsse, Haselnüsse)
- Käse (Gouda, Emmentaler)
- Miesmuscheln und Garnelen
- Gurken
- Pilze wie Champignons
- Brokkoli