Was passiert in unserem Körper wenn wir Stress erleben?
Unser Körper leitet beim Stress eine Ausnahmesituation ein, indem er das „Kampf-oder-Flucht“-Verhalten auslöst. In dieser Situation setzt der Körper Stresshormone, insbesondere Adrenalin und Cortisol frei, um die Körperfunktionen für ein mögliches Gefecht oder für die Flucht vorzubereiten.
Dies beinhaltet unter anderem eine Erhöhung des Blutdrucks, eine erhöhte Herzfrequenz, verschlechterte Verdauung und ein schnelleres Atmen. Der Körper versucht, sich auf ein mögliches Gefecht vorzubereiten, indem er mehr Blut und Sauerstoff zu den Muskeln pumpen lässt. Außerdem versucht er, Energie zu sparen, indem vorübergehend nicht benötigte Funktionen, z.B. das Immunsystem, heruntergefahren werden. Langfristiger Stress kann schließlich zu nachhaltigeren körperlichen Problemen wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Magengeschwüren und Sorgen und Ängsten führen.
Was passiert in unserem Gehirn genau wenn wir in eine Stresssituation geraten?
Unser Gehirn reagiert auf Stresssituationen normalerweise mit der sogenannten Stressreaktion. Hierbei wird das „sympathische Nervensystem“ angesprochen, das uns dazu anregt, zu reagieren (flight or fight response). Dies bedeutet, dass unser Körper sehr viel Adrenalin und Cortisol ausschüttet, um uns für die Situation zu stärken. Der Körper steigert so die seelische und körperliche Leistungsfähigkeit. Unser Gehirn nimmt diese Signale wahr und regt verschiedene Callibriums- und Hippocampus-Zellen an. Diese Zellen sind für die Verarbeitung von Informationen zuständig und im Zusammenhang mit Stress passieren hier viele neurochemische Reaktionen, die alle auf die Stressreaktion abzielen.
Was können das für Stressreaktionen sein?
• Schwitzen
• Zittern
• Verkrampfungen
• Kurzatmigkeit
• Pulsbeschleunigung
• Angstanfälle
• Verdauungsstörungen
• Schlafstörungen
• Appetitlosigkeit
• Kopfschmerzen
• Energielosigkeit
• Ängstlichkeit
• Wutausbrüche
• Schwindelgefühle
• Reizbarkeit
• Gedächtnisstörungen
• Muskelverspannungen
• Benommenheit
• Rastlosigkeit
• Kurzsichtigkeit
Wie können sich die Verdauungsstörungen äußern und wie lange halten diese an?
Stressreaktionen können Verdauungsstörungen wie Durchfall, Verstopfung, Magenkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen, Sodbrennen, Appetitlosigkeit, Blähungen oder ein Völlegefühl sein. Sie können auch zu erhöhter Müdigkeit, Atembeschwerden, Kopfschmerzen und vorübergehender Blindheit führen.
Die Vertrauensstörungen können sich darin äußern, dass man ängstlich und wachsam wird, dass man unerwartet schnell wütend wird oder dass man ständig die Kontrolle behalten möchte.
Die Auswirkungen von Stressreaktionen hängen von der Art und Intensität jeder einzelnen Reaktion und von der Dauer des Einwirkens des Stressors ab. Einige Stressreaktionen, wie Verdauungsstörungen, verschwinden normalerweise, sobald der Stressfaktor aufhört, aber einige Auswirkungen können längerfristig bestehen bleiben, wenn sie nicht behandelt werden.
Wieso hat man bei stress in Kombination mit zu wenig Schlaf einen Blähbauch und wenn man ausschläft nicht?
Der Grund, warum man unter Stress und Schlafmangel einen Blähbauch bekommen kann, ist, dass beides den Magen-Darm-Trakt beeinflusst. Stress kann zu Muskelverspannungen und dadurch zu Verdauungsstörungen führen. Wenn man zu wenig schläft, ist die Magensekretion reduziert, was sich auch auf die Verdauung auswirkt. Wenn man dann mehr schläft, ist der Körper in der Lage, sich zu erholen und die Verdauung und den Stoffwechsel wieder auf ein normales Niveau zurückzuführen, was die Blähungen reduziert.
Das Zentralnervensystem (ZNS) spielt eine wichtige Rolle bei der Verbindung zwischen Stress und Verdauung. Stress kann zu einer Überaktivität des ZNS führen, was wiederum eine Verschiebung im Gleichgewicht der Verdauungsfunktion und der Sekretion bestimmter Verdauungshormone bewirken kann. Bei einer Stressreaktion können auch die Verdauungsfunktionen, einschließlich der Sekretion von Speichel, Drüsensekretion, Speicherung und Freisetzung von Magensäure, Stuhlpassage, Verdauungsperistaltik, Strömung und Absorption für eine kurze Zeit auf ein Minimum reduziert werden. Daher können die Auswirkungen von Stress auf die Verdauungsprozesse direkt durch das Zentralnervensystem vermittelt werden.
Ab wann ist anhaltender Stress besorgniserregend?
Ein anhaltender negativer Stress kann auf Dauer ernsthafte psychische und physische Probleme verursachen und sollte daher in jedem Fall ernst genommen und behandelt werden. Wenn die Symptome länger als einige Tage anhalten, sollte man sich professionelle Hilfe suchen.
Tipps – wie kann man Stress in seinem Leben versuchen alleine zu minimieren?
Wie könnte eine Entspannungsübung aussehen, die jeder sofort machen kann?
1. Setz dich in eine bequeme Position und schließe deine Augen, atme tief ein und aus. Konzentriere dich dabei auf deine Atmung.
2. Beginne nun, deinen Körper langsam von oben nach unten zu entspannen und versuche alle Anspannung im Körper zu lösen.
3. Stelle dir vor, wie du dich wohlig und warm anfühlst und konzentriere dich dabei auf deinen Körper.
4. Visualisiere nun einen Ort, an dem du dich geborgen und sicher fühlst, beispielsweise ein schöner Strand oder ein gemütliches Wohnzimmerträume von schönen Dingen.
5. Atme weiter tief durch und bleibe solange in deiner Entspannung, wie es dir angenehm ist.
6. Wenn du fertig bist, langsam tief ein und ausatmen und stelle dir vor, wie du voller Energie aufwachst.
7. Öffne langsam die Augen, streck dich und steh langsam auf, wenn du fertig bist.
Ein Mentaltrainer kann Dir dabei helfen, mit Deinem Stress umzugehen, indem er Techniken und Strategien entwickelt, die Du anwenden kannst, um Stress zu reduzieren. Einige Techniken können sich auf die Körperhaltung und Atmung konzentrieren, andere können Trainingseinheiten beinhalten, um Deine Fähigkeiten zur Stressbewältigung und Selbstwirksamkeit zu verbessern, oder auch professionelle Coaching- Sitzungen, in denen das Zusammenspiel von Körper und Geist untersucht werden kann und individuelle Lösungen für Dich gefunden werden.
Ich wünsche Dir einen entspannten Tag und eine tolle Zeit.
Herzlichst, Deine Christin ;)